Corona als „Breitband“ - Chance im Alpenraum

Die Wertschätzung gegenüber dem Leben im ländlichen Raum hat aufgrund der Corona-Krise zugenommen. Vielleicht sind wir schon am prophezeiten Wendepunkt, wo sich die Landflucht in eine Stadtflucht umkehrt.

Dafür müssen die ländlichen Gemeinden für die Zukunft vorbereitet sein; neben Kinderbetreuung, Bildungseinrichtungen oder Mobilitätsangeboten ist es spätestens jetzt auch bei den letzten IT-Verweigerern angekommen, wie wichtig es ist, für die entsprechende Internetanbindung bis ins letzte Alpental hinein zu sorgen. Dem Homeoffice sei Dank!

Die AidA-Region Südkärnten mit 13 Mitgliedsgemeinden hat sich aus diesem Grund bereit erklärt, im Rahmen eines EU-LEADER-Projektes an einem Ausbaukonzepte für die Verlegung der Glasfaserleitungen zu beteiligen. Für die teilnehmenden Gemeinden werden im öffentlichen Interesse Detailpläne erstellt, die die Erschließung dörflicher Strukturen ermöglichen – von der Hauptleitung (Backbone) über ein Zubringernetz in ein Ortsnetz (siehe Abbildung – gelbe und grüne Leitungen). Damit soll ein möglichst hoher Breitband-Versorgungsgrad je Gemeinde geschaffen werden. Die dafür erforderliche Aktualisierung des Gebäude- und Wohnungsregisters erfolgt in Zusammenarbeit mit den Gemeinden, alle gegenwärtigen und zukünftigen Synergiepotentiale hinsichtlich Tiefbauvorhaben, Bestandsnetze und Mitverlegungsmöglichkeiten werden erarbeitet und berücksichtigt.

Über eine Informationskampagne werden die einzelnen Haushalte und Betriebe angesprochen, um in Form von Vorverträgen eine Grundlage für die Ausschreibung zur Vergabe an einen Internetdienstleister zu gewährleisten. Ist der Internetbetreiber gefunden kann er unter markt- und betriebswirtschaftlichen Aspekten das Netz feingliedrig (blaue Leitungen) weiter ausbauen.

Die Gemeinden leisten eine pauschale Kostenbeteiligung für den Planungsprozess von € 6.000,00 unabhängig von der Einwohnerzahl oder Flächengröße, wovon 50 % über LEADER rückerstattet wird. Die Finanzierung des Ausbaues erfolgt über die Breitbandmilliarde des Bundes und durch eine Kostenbeteiligung des Bundeslandes Kärnten.

Viel wichtiger als die EU-Förderung ist es in diesem Zusammenhang, dass die Gemeinden kooperieren, gemeinsam ein vorhandenes  Breitbandnetz anbieten können und dadurch für Internetbetreiber betriebswirtschaftlich interessant werden.

Weiterführende Informationen unter https://breitbandinitiative.at/ und über Peter Plaimer, AidA Südkärnten – Karawanken.