Governance und Energiestrategie: die Bürger-Energiegemeinschaften

Schulzentrum von Budoia ©Antonio Zambon
Zwischen Magerwiesen und Quellwässern, Hügeln und Ebenen haben sich 18 Gemeinden im Gebiet von Pordenone (Friaul-Julisch-Venetien) auf eine effizientere, rationellere und nachhaltigere Nutzung und Entwicklung ihrer Landschaft und ihrer natürlichen Energieressourcen geeinigt. Das Thema Klimawandel und Energie wird im Mittelpunkt der Projektaktivitäten stehen, mit denen Bürger sowie öffentliche und private Strukturen sensibilisiert und auf demokratische und solidarische Weise der Energieautonomie nahe zugeführt werden sollen.

Mit dem Beitritt zum Konvent der Bürgermeister hat sich die Gemeinde Budoia verpflichtet, die Umsetzung des EU-Ziels einer 40-prozentigen Reduzierung der Treibhausgase bis 2030 und eines gemeinsamen Ansatzes zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.

https://www.konventderbuergermeister.eu/

Budoia vertritt daher die Vision 2050: Beschleunigung der Dekarbonisierung, Stärkung der Fähigkeit zur Anpassung an die unvermeidlichen Auswirkungen des Klimawandels und Zugang zu sicheren, nachhaltigen und erschwinglichen Energiequellen für die Bevölkerung.

Um diese komplexe politische Verpflichtung in praktische Maßnahmen und Projekte umzusetzen, hat Budoia gemeinsam mit den Partnergemeinden des Netzwerks "Allianz in den Alpen" Aviano, Caneva, Montereale Valcellina, Polcenigo und Vivaro, ein Programm der "Governance und Energiestrategie" unter Federführung des "Energiedepartements der Technischen Hochschule von Turin" unterzeichnet. Dabei geht es um die Erstellung eines an die "Energiegemeinschaften des Gebiets" gerichteten Aktionsplans, mit dem Ziel, das Bewusstsein für den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe zu schärfen, sowie innovative und umweltverträgliche Aktionen zur Energieerzeugung, -nutzung und -einsparung umzusetzen und zu verbreiten. Den Energiegemeinschaften gehört die Zukunft. Man stelle sich eine Welt vor, in der saubere elektrische Energie von kleinen Photovoltaikanlagen auf den Dächern erzeugt, gespeichert, verbraucht oder mit dem Nachbarn, in der eigenen Gemeinde oder mit ortsansässigen Unternehmen ausgetauscht wird. In den Energiegemeinschaften besteht für die Energieproduzenten, die gleichzeitig auch Verbraucher sind, die Möglichkeit, mit einer einfachen und erschwinglichen Technologie deren Nutzung zu optimieren und gleichzeitig auch den wirtschaftlichen Vorteil zu maximieren. Dieses vorbildliche Modell steuert auf eine gemeinsame, intelligente und demokratische Energie zu. Vorgesehen ist dazu die Einrichtung von Arbeitsgruppen unter Beteiligung von Experten, Technikern und Bürgern, um die Entwicklung von "Energiegemeinschaften der Bürger" zu fördern.

Der Bürgermeister von Budoia, Dr. Ivo Angelin, dazu: "Die enthusiastische Teilnahme am Pilotprojekt der Energiegemeinschaft - Oil Free Zone - im Gebiet von Pordenone entspricht zweifellos einer Bestätigung und weiteren Konsolidierung der Prinzipien und Verpflichtungen aus der "Charta von Budoia"; dabei geht es schwerpunktmäßig darum, die Erforschung und Umsetzung von geeigneten spezifischen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in diesem Gebiet in die Tat umzusetzen. Ich bin überzeugt, dass Investitionen im Bereich des sozialen Unternehmertums, die auf die Lösung von Umwelt- und Sozialproblemen im Allgemeinen abzielen, den dritten Schwerpunkt darstellen, bei dem sofortiger Handlungsbedarf besteht."