Kleine Schritte für große Erfolge

Exkursion Budoia/I © Diana Crestan
Gemeinden brauchen Visionen und Strategien

Beim Umgang mit den Herausforderungen, vor denen Gemeinden in der heutigen Zeit stehen, stellen Strategien einen großen Mehrwert dar. Ob es nun um Tourismus, Mobilität, Kooperationen oder Umgang mit kultureller Vielfalt geht: Gemeinden brauchen Strategien und Visionen.

Warum brauchen Gemeinden Strategien? Wie kommt man zu Strategien?

Diese Strategien dienen einer Positionierung. Und um eine Strategie entwickeln zu können ist es notwendig den Blick nach außen und auf eine mehrjährige Zukunft zu richten. Strategisch zu denken und zu handeln bedeutet zu fokussieren, vielfältige Kräfte zu bündeln und sensibel für gute Gelegenheiten zu sein.

Leo Baumfeld und Karl Reiner (ÖAR Regionalberatung) können in ihrer Funktion als Regionalberater auf unzählige gelungene Beispiele in den verschiedensten Bereichen zurückgreifen. Mit ihrer Unterstützung wurden beispielsweise in Slowenien ein nationales Programm zur Entstehung eines nachhaltigen Tourismus auf mehreren Ebenen geschaffen („Slovenia Green“) oder im Salzburger Pongau/AT erfolgreiche Strategien für regionale Mobilität („mobilito“, Regionalverband Pongau) entwickelt.

In einem ganz wesentlichen Punkt sind sie sich dabei mit Christine Klenovec, Managerin Biosphärenpark Großes Walsertal einig: es geht nichts ohne Partizipation. Sowohl gute Strategien als auch ein sozialverträglicher Tourismus brauchen eine partizipative Haltung. Die Bereitschaft alle betroffenen Akteure mit ein zu beziehen. Im Fall vom Großen Walsertal bedeutet das ein intensives Miteinbeziehen und Mitdenken der einheimischen Bevölkerung. Die Angebote einer Gemeinde müssen immer sowohl für Gäste als auch für die ansässige Bevölkerung interessant sein.

Am gelungenen Beispiel des Großen Walsertals wird auch deutlich, dass es vor allem für kleinstrukturierte Regionen Sinn macht, sich in Programme ein zu betten. Nicht zu versuchen alles selber zu machen.

In diesem Biosphärenpark ist es gelungen ein ganzheitliches Konzept für nachhaltige Entwicklung in der Region zu schaffen. „Das Wichtigste ist, dass es authentisch und glaubwürdig ist“, dann wird eine Strategie auch Erfolg haben, verrät Frau Klenovec.

Auf „kleine Schritte für große Wirkung“ setzt auch die Gemeinde Nenzing, die im Rahmen des Workshops „PlurAlps – Vielfältige Alpengemeinden“ Einblick in ihre Erfolgsfaktoren gibt.

"Carta di Budoia"

Im Rahmen des Seminars "Anpassungen an den Klimawandel in den ALpen", das während der FAchtagung seinen Abschluss fand, wurde ein Dokument präsentiert und diskutiert, das in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium - italienischen Delegation der Alpenkonvention realisiert wurde. In diesem verpflichten sich die Alpengmeinden, Strategien und Maßnahmen für lokale Anpassung an den Klimawandel um zu setzen.

Ein großes Jubiläum

Neben intensivem Austausch und fruchtbaren Diskussionen gab es bei dieser Fachtagung auch noch einen sehr guten Grund zum Feiern: unser am 27,09.1997 in Bovec/Slovenien gegründete Gemeindenetzwerk besteht nun seit 20 Jahren. Mit einer Ausstellung, die einen Einblick in das „Familienalbum“ gab und einem gemeinsamen Festabend konnten Teilnehmer und Gründungsmitglieder gemeinsam auf bereits erreichte Ziele und auf zukünftige Strategien blicken.

Das Gemeindenetzwerk „Allianz in den Alpen“ trifft sich zur nächsten Fachtagung im Mai 2018 in der slowenischen Mitgliedsgemeinde Bled.