Webinar "Datenmeer im Bergtourismus - Wie geht digitale Besucher:innenlenkung?"

Wie reise ich bequem und umweltschonend an? Welche Tour ist nicht überlaufen? Unsere Reise in die Berge beginnt häufig schon zuhause am Computer, unterwegs orientieren wir uns am Smartphone via Apps. Vor Ort hinterlassen wir Spuren in der Natur und oft auch im digitalen Raum.

Die Digitalisierung hilft uns als Besucher:innen, sie hilft aber beispielsweise auch Schutzgebieten, Tourismusbüros und Gastgeber:innen. Doch welche Daten werden gesammelt? Wer nutzt sie wozu? Wie kann Digitalisierung zum Schutz sensibler Gebiete im Alpenraum beitragen?

Am 27. Februar 2023 teilten rund 250 Teilnehmende aus allen Alpenländern online ihre Erfahrungen dazu. Vier fachliche Inputs lieferten Hintergrundwissen und Diskussionsstoff. Christophe Martinez stellte die französische Plattform Outdoorvision vor. Sie sammelt Daten aus Outdoor-Apps, um beispielsweise zu messen, welche Wanderwege und Orte zu welchen Zeiten besonders häufig besucht werden. Wie Martinez erklärt, helfe das beispielsweise bei der Platzierung von Schildern vor Ort, die auf Schutzgebiete oder ähnliches hinweisen. Sebastian Sarx erzählte über die deutsche Initiative «Digitize the Planet». Sie sammelt Daten und Regeln von Schutzgebieten um diese nach dem Open-Source-Prinzip öffentlich zugänglich zu machen. Im slowenischen Sočatal verwenden Boris Nardin und sein Team von Instrumentation Technologies mit Photovoltaik-Paneelen betriebene Kamerasysteme. «Sie können Rafts von Kajaks unterscheiden und zählen», erklärt Nardin. Die anonymisierten Kameradaten können helfen, den Andrang auf der Soča zu lenken. Lisa Naschert und Marina Bergler arbeiten im deutschlandweiten Forschungsprojekt AIR mit und entwickeln einen auf künstlicher Intelligenz basierenden «Recommender für nachhaltigen Tourismus» anhand von Daten aus sechs Pilotregionen wie bspw. dem Allgäu.