Jahresrückblick 2019 - Biodiversität auf dem Vormarsch

©Allianz in den Alpen
Auch 2019 war wieder ein Jahr voller spannender Projekte und Veranstaltungen, die für alle Mitglieder und Interessierte reichlich Austauschmöglichkeiten boten. Das bunte Spektrum der Naturvielfalt und Biodiversität, des Bienenschutzes sowie der Kinder- und Jugendbeteiligung wurde umfassend diskutiert und in den Gemeinden umgesetzt.

Den Anfang machte im April die Alpweek Intermezzo in Innsbruck. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit anderen alpinen Netzwerken organisiert und markierte den Schlusspunkt des österreichischen Vorsitzes der Alpenkonvention. Unter dem Motto „Morgen in den Alpen“ wurden relevante Themen für die Zukunft des Alpenraums in einem politischen Austausch diskutiert und darauffolgend in die XV. Alpenkonferenz eingebracht. Zentrale Fragen nach effizienten Mobilitätslösungen für die Alpen standen ebenso im Fokus wie erfolgreiche Maßnahmen auf lokaler Ebene um die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren. Die Debatte, wie der Siedlungsdruck auf Naturgebiete entlastet und somit die Biodiversität gefördert werden kann, rundete das Themenspektrum ab.

Die Förderung der Naturvielfalt stand auch im Zentrum des Projekts speciAlps. Wie durch ein harmonisches Verhältnis, zwischen Mensch und Natur, die Biodiversität gestärkt werden kann, war die zentrale Frage des zweiten Austauschtreffens am 18./19. Juni im Piemont/IT. Nicht nur durch Schutz und Erhaltung, sondern auch durch aktives Management eines sensiblen Gebiets kann der Verlust der biologischen Vielfalt vermieden werden. Durch die richtige Nutzung von Wiesen, Weiden, Wäldern und landwirtschaftlichen Flächen können die AlpenbewohnerInnen einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung naturnaher Lebensräume leisten.

Eine verbesserte Lebensgrundlage von Honig- und Wildbienen im Alpenraum haben sich die Pilotregionen im Projekt BeeAware! auf die Fahnen geschrieben. So wurden rund um den Alpenbogen eine Vielzahl von Sensibilisierungsmaßnahmen durchgeführt: z.B. Schulungen für Bevölkerung, Landwirte und Schulklassen im Achental/DE oder im neu gebauten „Bildungsstadl“ im Naturpark Nagelfluhkette/DE. Es wurde autochthones Saatgut verteilt und auf die bienenfreundliche Bewirtschaftung öffentlicher Flächen gesetzt, z.B. im Gemeinschaftsgarten in Bezau/AT. In Meduno und Capizzone (beide IT) entstanden Insektenhotels die sich an den speziellen Bedürfnissen lokaler Bienenarten orientieren und in Savoyen/FR versucht sich die Gemeinde Les Belleville an der Zucht der heimischen Schwarzbiene. BeeAware! endete 2019 und wurde gemeinsam mit CIPRA International durchgeführt.

Ebenso zum Abschluss kam im Oktober das Alpine Space Projekt PlurAlps, das sich mit den Chancen und Herausforderungen eines wachsenden Pluralismus in den Alpen beschäftigte. Allianz in den Alpen hat im Rahmen des Projektes das Social Planning Instrument (SPI) entwickelt und erfolgreich in 10 Pilotregionen getestet. Die Gemeinden gehen jeweils mit einem Aktionsplan aus dem Projekt und haben die Möglichkeit, diesen in den kommenden Jahren als Leitlinie für mehr Lebensqualität zu nutzen und umzusetzen. Es wird angestrebt das SPI inhaltlich noch um einige relevante Handlungsfelder zu ergänzen, um ein umfassendes Bild zur nachhaltigen Entwicklung einer Gemeinde zu erzielen. Das Instrument steht allerdings in der derzeitigen Form bereits allen interessierten Mitgliedern zur Verfügung und die Geschäftsstelle sowie BetreuerInnen unterstützen gerne den Prozess.

Ein spannendes Jahr wurde durch die Fachtagung in Triesenberg/LI am 20./21. September 2019 mit dem Thema „Zukunftsaussichten – jungen Lebensraum gemeinsam gestalten“ abgerundet. Neben spannenden Vorträgen, zum einen aus der Sicht eines jungen Liechtensteiners hinsichtlich der Gestaltungsmöglichkeiten in einer Gemeinde, zum anderen aus der Perspektive einer Kinder- und Jugendorganisation, wurden Leitfragen diskutiert: welche Erwartungen haben junge Menschen an ihre Gemeinde als Lebensmittelpunkt und welche Perspektiven müssen Gemeinden bieten, um die Lebensqualität ihrer BewohnerInnen zu erhöhen? Dabei wurde deutlich, dass jungen Menschen besonders der Faktor Digitalisierung am Herzen liegt. So wurde im Nachgang der Tagung allen Teilnehmenden und Interessierten eine Anleitung zur Eröffnung eines kommunalen WhatsApp-Broadcast zur Verfügung gestellt, denn nur wenn Jugendliche über die geeigneten Kanäle informiert werden besteht die Chance sie nachhaltig in gemeindliche Belange zu involvieren. Dass die Sensibilisierung zur Naturvielfalt eng mit einer erfolgreichen Jugendbeteiligung verknüpft ist, kristallisierte sich im dafür vorgesehen Workshop heraus und auch hierfür konnten Handlungsempfehlungen ausgearbeitet und ausgesendet werden.

Das Gemeindenetzwerk freute sich in 2019 über neue Mitglieder und begrüßt herzliche die italienische Gemeinde Dossena, die französische Gemeinde St. Francois de Sales und den Schweizer Parc da natüra Biosfera Val Müstair.

Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern und Unterstützern für die gute Zusammenarbeit im Jahr 2019 und freuen uns auf einen regen Austausch im kommenden Jahr.

Neuigkeiten zu allen Aktivitäten und Projekten werden regelmäßig über die Webseite und Facebook geteilt!

An diesen Themen haben die AidA-BetreuerInnen 2019 gearbeitet: