Auf dem Weg zu einer europäischen Zusammenarbeit

Was verbindet die kleine, in Frankreich gelegende Gemeinde Saint-Pierre d’Entremont (Savoyen) und die italienische Gemeinde Fenestrelle ? Entdeckt man in der einen zwei kleinere Burgruinen – zum Teil verwunschen in einem Waldhang gelegen - so kann man in der anderen die grösste Festungsanlage Europas besichtigen !

Die Gemeinde St-Pierre d’Entremont mit ihren knapp 600 Einwohner ist beliebt bei den Menschen aus der Gegend als auch bei den Besuchern von weit her. Befindet sich hier, ein wenig ausserhalb des Ortskerns gelegen, eine der meistbesuchten Touristenattraktionen des Departement Savoyen, die Wasserfälle vom Cirque de St. Même. Viele Besucher haben auch Auswirkungen auf die in der Nähe gelegene Gemeinde und seine Einwohner, die Fragen aufwerfen : Wie können wir die Besuchermassen besser leiten ; ins Dorf lenken, oder gar andere Orte attraktiver gestalten, um den bekannten Weiler zu entlasten ?

Wir wagen einen Blick über die französisch-italienische Grenze : Autos – Busse fahren am Ortskern von Fenestrelle vorbei, erhaschen schnell einen Blick auf das kleine piemontische Dorf, doch geht es weiter zu der imposanten Festungsanlage – 4000 Stufen wollen erstiegen werden. Doch was haben die Einwohner von Fenestrelle davon ? Nur wenige Besucher verirren sich in den Dorfkern.

Eine gemeinsame Vergangenheit – lagen doch beide Gemeinden ursprünglich einst im Herzogtum Savoyen – gegensätzliche Besucherzahlen, unterschiedliche Ausgangssituationen und unzählige Möglichkeiten die gemeinsame Geschichte über die Grenzen hinweg wiederzubeleben. «Gemeinsam Ideen zu entwicklen, sich auszutauschen über unterschiedliche Wege und Methoden, die gemeinsame Kultur zusammen neu zu entdecken und gestalten,...», nur einige der vielen Gründe, die Wilfried Tissot, Bürgermeister den französischen Gemeinde, dazu bewegte als er sich auf die Suche nach einem italienischen Freund machte.

Was einst gemeinsam begann, wird heute durch eine Freundschaft über die Grenzen hinweg weitererzählt und hoffentlich morgen durch eine nachhaltige europäische Kooperation aufrechterhalten.