dynAlp-nature: Den Stein ins Rollen gebracht

In Saint-Martin-de-Belleville/F werden Hochmoore renaturiert. Hier wurde ein Entwässerungsgraben geschlossen. © Saint-Martin-de-Belleville
Der Druck auf die Natur in den Alpen ist groß. Naturschutz nimmt in der Raum- und Mobiltätsplanung, im Tourismus oder in der Landwirtschaft jedoch oft eine untergeordnete Rolle ein. Der Natur mehr Platz einräumen wollen 23 Allianz-Gemeinden im Rahmen von dynAlp-nature. Zwei Beispiele:

Die italienische Gemeinde Ardesio nimmt im Rahmen von dynAlp-nature am Projekt "Biodiversität und Landschaft auf den Tisch" teil und zeigt gemeinsam mit fünf weiteren Gemeinden, wie lokale und naturnahe Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen gefördert werden kann. Von einer lokalen Wertschöpfungskette in der Nahrungsmittelproduktion ist die Gemeinde jedoch noch weit entfernt. Zusammen mit der Bevölkerung erarbeitet Ardesio deshalb eine "Mappa di communità" - eine Karte, die Wissen früherer Generationen um die Landschaft, das natürliche und kulturelle Erbe und die Bewirtschaftung darstellt. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 200 Personen aus dem hinteren Serianatal befragt. Die Ergebnisse werden nun aufgearbeitet und demnächst präsentiert.

Das französische Saint-Martin-de-Belleville ist eine von sechs Gemeinden, die sich im gleichnamigen dynAlp-nature Projekt für "Erhalt, Renaturierung und Aufwertung von Feuchtgebieten" engagieren. Feuchtgebiete sind ein wichtiges Schlüsselelement für den Naturschutz. Unter anderem schützen sie vor Hochwasser und tragen als Grundwasserfilter zu einer guten Wasserqualität bei. Saint-Martin-de-Belleville organisierte im vergangenen Jahr Weiterbildungen, schloss Entwässerungsgräben, um beschädigte Feuchtgebiete wieder mit Wasser zu versorgen, und realisierte Pflegemaßnahmen wie etwa die Entfernung von Weiden.

Die Arbeiten und Maßnahmen des letzten Jahres können bei der Fachtagung des Gemeindenetzwerkes in Saint-Martin-de-Belleville besichtigt werden.