Ein ungewöhnliches, jedoch ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende

Quartalsbericht IV/2020

Das Jahr 2020 war auch für das Gemeindenetzwerk „Allianz in den Alpen“ anders als geplant. Wir konnten uns nicht wie gewohnt in den schönsten Kulissen der Alpen treffen und auch der persönliche Austausch mit lieben Kolleginnen und Kollegen blieb uns leider verwehrt.
Jedoch haben wir uns mit neuartigen Formaten und Ideen dafür eingesetzt, dieses ungewöhnliche Jahr als ein ereignisreiches Jahr 2020 zu gestalten, mit Inspiration und Mehrwert für unsere Mitglieder und Freunde. Auch zum Jahresende hin konnten wir durch spannende Online-Veranstaltungen die alpenweite Vernetzung ermöglichen.

Im November diskutierten bei der Online-Konferenz „Outdoortourismus mit Fernsicht“ Wissenschaft und Praxis darüber, wie ein nachhaltiger und sozial verträglicher (Outdoor-)Tourismus im Alpenraum gelingen kann. Über 320 Teilnehmende erhielten neue Impulse für Strategien zur Besucherlenkung, lernten Methoden der Bewusstseinsbildung kennen und diskutierten über Belastungsgrenzen. Dass immer mehr Menschen ihre Freizeit in den Bergen verbringen und der Outdoor-Tourismus dadurch zum Mainstream wurde, ist spätestens nach dem Corona-Jahr 2020 jedem bewusst. Nun gilt es, diesen Ansturm gemeinsam in die richtigen Bahnen zu lenken, um das Naturjuwel Alpen auch für die zukünftigen Generationen erhalten zu können. Die Ergebnisse der Konferenz können hier eingesehen werden.

Am 9. Dezember 2020 fand der zweite Workshop mit transnationalen Stakeholdern, im Rahmen des Projektes HEALPS2, statt – wie gewohnt über ZOOM und mit einer guten Beteiligung aus unserem Netzwerk. Die Ärztin und Bergführerin Dr. Elisabeth Gaus präsentierte ein brennendes Plädoyer für die Heilkraft der Natur und damit das Thema Gesundheitstourismus in den Alpen. Besonders unsere Gehirnbiologie verändert sich sofort und nachhaltig, sobald wir draußen unterwegs sind. Die Bewegung an der frischen Luft und in der grünen Natur hat demnach einen größeren positiven Effekt auf den menschlichen Körper als Sport in geschlossenen Räumen.

Die Ergebnisse des Workshops – interne und externe Erfolgsfaktoren bei der Entwicklung einer gesundheitstouristischen Strategie sowie Zukunftsszenarien mit Chancen und Risiken für eine Destination – werden im Rahmen von HEALPS2 aufgearbeitet und allen interessierten Mitgliedern des Netzwerks zur Verfügung gestellt. Wendet euch für Fragen gerne an die Projektleiterin Elke Klien.

Nicht in Nizza, sondern virtuell, fand in derselben Woche die AlpenWoche Intermezzo statt. Unter dem Motto Jugend & Klima wurde ein umfangreiches Programm zu den folgenden Themen geboten: Auswirkungen des Klimawandels in den (südlichen) Alpen, bürgerschaftliches Engagement und Jugendfreiwilligenarbeit, Arbeitsplätze im ländlichen Raum, die es vor allem jungen Menschen ermöglichen, das Leben und die Arbeit im peripheren Raum zu vereinen, uvm. In einer interaktiven Session wurde der Genuss Frankreichs in Form eines Kochkurses weitergegeben. Der Küchenchef hat durch sein typisch französisches Menü, mit Zutaten von regionalen Landwirten, Lust gemacht, selbst den Kochlöffel zu schwingen! 

Ein Austausch zwischen der EUSALP, der Alpenkonvention und den Teilnehmenden der AlpenWoche, als Begegnung zwischen jungen Menschen und der europäischen Politik, hat das Programm der AlpenWoche Intermezzo abgerundet.

Um alpenweite Vernetzung ging es auch bei unserem Projekt Stadt und Land im Fluss, das wir 2018 abgeschlossen haben und auf diesem Wege nochmal in den Vordergrund stellen möchten. Von einer gesunden Wechselbeziehung zwischen Alpenstädten und Umland profitieren beide Seiten. Jedoch braucht es gegenseitiges Bewusstsein für die Chancen einer Kooperation. Welche Stolpersteine sich beim Aufbau von Kooperationen zwischen Stadt und Land ergeben können und wie man diese bewältigt, können Sie in unserer Abschlussdokumentation nachlesen.

Wir sehen aufs alte Jahr zurück und haben neuen Mut. Ein neues Jahr, ein neues Glück, die Zeit ist immer gut. – Hoffmann von Fallersleben

Ein außergewöhnliches Jahr geht zu Ende. Im Namen des gesamten Teams möchte ich mich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Gemeindenetzwerk bedanken.

Marc Nitschke und das Team von „Allianz in den Alpen“