Italienische Alpengemeinden streben nach Anpassung an den Klimawandel

©Francesco Pastorelli
Im Rahmen der Fachtagung im Juni 2017 in Budoia/Friaul wurde die Charta von Budoia unterzeichnet: eine freiwillige Vereinbarung zwischen italienischen Mitgliedsgemeinden des Netzwerks, in Zusammenarbeit mit dem italienischen Umweltministerium.

Mit der Charta bekunden die Kommunen ihre Absicht, Strategien zur Anpassung an den Klimawandel zu verabschieden. Sie werden potenzielle Risiken und Chancen abwägen, die der Klimawandel für Kommunen bedeutet. Außerdem wollen sie ihre Fähigkeit verbessern, auf die aktuellen und zukünftigen Auswirkungen des Klimas zu reagieren und diese zu bewältigen.

Zur Anwendung der Charta von Budoia finanzierte die italienische Delegation der Alpenkonvention das Projekt „Lokale Anpassung an den Klimawandel in den Alpen: Anwendung der Budoia-Charta“. Ziel war es, Anpassungsmaßnahmen zu identifizieren die besonders geeignet sind für Alpengemeinden, die wiederum von den Auswirkungen des Klimawandels besonders stark betroffen sind. Die folgenden Pilotgebiete waren beteiligt:

Morbegno - Bassa Valtellina (Lombardei) , Capizzone - Valle Imagna (Lombardei) , Alte Valli Chisone und Susa (Piemont), Monte Bianco (Aostatal) und Alto Livenza (Friaul-Julisch Venetien).

Das Ergebnis des Projekts ist eine kritische Analyse von Zusammenhängen und der Einbindung von lokalen Anpassungs-/Resilienzmaßnahmen, sowie entsprechenden Bestimmungen für regionale und nationale Pläne und Strategien.

Für jedes Gebiet wurde ein Katalog an besonders geeigneten Maßnahmen aufgestellt. Außerdem wurden den Verwaltungsbehörden Leitlinien für ihre Planungsinstrumente zur Verfügung gestellt, deren Umsetzung eine wirksame lokale Anpassung bedeutet. Die entwickelte Methodik erlaubt es, die in den Pilotgebieten vorliegende Situation mit den Auswirkungen, Zielen und Maßnahmen des Nationalen Plans zur Anpassung an den Klimawandel, der Alpinen Richtlinien zur lokalen Anpassung an den Klimawandel und den Planungsinstrumenten der Pilotgebiete, zu analysieren.

Dies bietet zum einen die Möglichkeit, die territoriale Widerstandsfähigkeit in den betroffenen Gebieten zu erhöhen. Zum anderen können die Entscheidungen der Gemeinden und Regionen im Hinblick auf die Klimawandelanpassung und den Umgang mit Herausforderungen, die der Klimawandel an Berggebiete stellt, verbessert werden. Schlussendlich hat das Projekt die beteiligten Gemeinden sensibilisiert und ihre Kompetenz im Umgang mit der Thematik gestärkt.

Allen Gemeinden aus dem Alpenraum steht der verbindlichen Unterzeichnung der Charta nichts im Wege. Wenden Sie sich bei Interesse an die Geschäftsstelle.