Vielfalt gewinnt!

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Was können Gemeinden für einen gelungenen Umgang mit der Vielfalt im Alpenraum beitragen, wie mit Zuwanderung umgehen und wie für gute Lebensqualität sorgen?

Im Rahmen der Alpenwoche 2016 in Grassau/D wurde das Projekt Zusammen.Leben in den Alpen erfolgreich abgeschlossen. Die Teilnehmer, darunter Vertreter von Gemeinden, Mitarbeiter kommunaler und regionaler Verwaltungen, NGO´s und Studenten, suchten gemeinsam nach Lösungen zu Fragen aus dem Bereich „Alpen & Demographie“ beziehungsweise „Alpen & Lebensqualität“:

  • Wie erreichen wir mehr gegenseitige Akzeptanz von den unterschiedlichen Gruppen, die sich von Zuwanderung betroffen fühlen?
  • Wie könnten die Aktivitäten mit übergeordneten Gremien besser abgestimmt werden, damit sich diese in nationale Strategien und Aktivitäten eingebunden fühlen?

Im ersten Beitrag der Doppelsession wurde von Oliver Christoph die zukünftige Rolle der Kommunen im Wandel beleuchtet. Es wurden ein möglicher Weg aufgezeigt um von der bisher gewohnten „Verwaltungsburg“ zu einer „Gestaltungs-Agentur-Gemeinde“ zu werden.

Der Bürgermeister von Ostana, Giacomo Lombardo, erzählte vom Werdegang seiner Gemeinde in den letzten Jahren. Diese von engagierten Menschen wieder zu neuem Leben erweckt wurde.

Bürgermeister von Übersee und Vorstand des Gemeindenetzwerks „Allianz in den Alpen“ Marc Nitschke stellte die Strategien seiner Gemeinde im Umgang mit den verschiedenen Formen der Zuwanderung vor und das Bemühen um gute Lebensqualität von allen, den bisherigen und den neuen BewohnerInnen.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Beitrag von Ingenieur Andreas Postner mit dem Modell für einfaches, kostengünstiges Bauen in Holzbauweise aus Vorarlberg. Somit können leistbare Wohnungen für Flüchtlinge gebaut werden, die aber auch geeignet sind als Startwohnungen für junge Einheimische.

Ergebnisse der Sessions:

  • Gemeinden sind sehr gefordert, den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Diese lösen sie nur im ständigen Austausch mit den BewohnerInnen. Dabei sind viel Kreativität und ständiger Austausch gefragt. Viele Lösungen müssen regional angedacht werden und bedeuten einen großen Bedarf an Kooperationen.
  • Gemeinden sollten offen dafür sein, neue Projekte zu fördern. Hierfür würde ein Koordinator gebraucht, der für gute Vernetzung sorgt.
  • Projekte, die auf informellen Zusammentreffen von Menschen beruhen, scheinen besonders gut zu funktionieren und Veränderungen zu bewirken.
  • Für den gelingenden Umgang mit der Vielfalt im Alpenraum kann die Gemeinden folgendes beitragen:
  • Als verantwortliche Politiker sowohl global und auch für die Region denken, lokal lenken, im Sinne der Bürgerinnen und Bürger in und für die Gemeinde.
  • Verwaltung darf lernen, sich zu spezialisieren, und sich auf die Aufgaben innerhalb der Region zu konzentrieren. => „Mehr Qualität statt Quantität“

Die Ergebnisse der Veranstaltung werden in das am 1.11.2016 gestartete Projekt PlurAlps einfließen.