AlpenWoche 2024: Erfolge aus zwei Jahrzehnten und eine Vision für die Zukunft der Alpen

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Zwanzig Jahre nach der ersten AlpenWoche verließen die Teilnehmenden die diesjährige Veranstaltung bestärkt durch das gemeinsame Engagement für eine nachhaltige Zukunft der Alpen.

Die 8. Ausgabe der AlpenWoche war eine wegweisende Veranstaltung, die der nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums gewidmet war. Sie fand in Nova Gorica, Slowenien, statt und brachte ein breites Teilnehmerfeld aus Politik, Forschung, gemeinnützigen Organisationen, Vertretern der Zivilgesellschaft, Anwohnern und Jugendlichen zusammen, um über die Errungenschaften der letzten zwei Jahrzehnte zu reflektieren.

Die internationale Veranstaltung bot eine Plattform, um die Fortschritte zu bewerten, die beim Schutz der Biodiversität im Alpenraum, bei der Bekämpfung des Klimawandels und bei der Verbesserung der Lebensqualität in den Alpengemeinden erzielt wurden. In dieser Hinsicht war die AlpenWoche 2024 nicht nur eine Feier vergangener Errungenschaften, sondern auch ein Impulsgeber für künftige Initiativen. Die Teilnehmenden beteiligten sich aktiv an Diskussionen und Workshops, die sich auf die Gestaltung der nächsten 20 Jahre nachhaltiger Entwicklung konzentrierten - getreu dem Motto der Alpenwoche „Alpen in unseren Händen“.

Die AlpenWoche brachte Menschen aller Altersgruppen aus Politik, Forschung, gemeinnützigen Organisationen und der Zivilgesellschaft zusammen, um gemeinsam die drängendsten Themen zu beleuchten.

Klimatologin Lučka Kajfež Bogataj entwarf in ihrer Keynote eine düstere Zukunft, als sie über die Grenzen des Klimaschutzes und der Anpassung an die Klimakrise sprach, weil wir die meisten planetaren Grenzen bereits überschritten hätten. Optimistischere Überlegungen traf Serena Arduino, Vizepräsidentin von CIPRA International. Sie verwies in ihrer Rede auf bereits bestehende Standards zum Schutz der Umwelt, der Naturvielfalt und des Klimas, wie sie etwa die Alpenkonvention oder der alpenweite Biodiversitätsrat definieren: «Wir sollten diese Standards und unsere Ansprüche nicht senken, wenn es um die Umsetzung geht.» Wirtschaftsreformer Christian Felber beleuchtete in seinem Input die Vision einer nachhaltigeren, gerechteren und ethischen Wirtschaft, der Gemeinwohl-Ökonomie.

Neben einem Filmabend, einem alpinen Buffet und Exkursionen in die Umgebung Nova Goricas konnten die Teilnehmenden sich in neun Sessions zu unterschiedlichsten Themen einbringen.

Eine der Sessions widmete sich dem Thema unseres Projekts BeyondSnow. Die Teilnehmenden befassten sich mit dem Rückgang der Schneedecke in den Alpen aufgrund des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf lokaler Ebene. Der renommierte Glaziologe Georg Kaser führte in das Phänomen der Gletscherschmelze und ihre Auswirkungen ein. Darüber hinaus loteten die Session-Teilnehmenden die Herausforderungen für die lokalen Gemeinschaften aus: Soll die Infrastruktur zur Verbesserung der künstlichen Beschneiung ausgebaut werden? Ist die Entwicklung in höheren Lagen der richtige Weg? Oder schaffen wir den Übergang weg von der Schneeabhängigkeit? In einem Rollenspiel wurden verschiedene Standpunkte zu diesem komplexen und schwierigen Thema erkundet und die sozioökonomischen und ökologischen Auswirkungen beleuchtet. Dieser Workshop war Teil der "BeyondSnow on Tour"-Reihe.

Der Austausch am runden Tisch und die abschliessende rege Diskussion brachten weitere inspirierende Inputs: Die Alpen verändern sich klimatisch schneller als andere Regionen, die Natur komme an einen schwierigen Punkt, darum seien mutige Ideen gefragt. Es gab den Appell an alle, hinauszugehen und den Menschen die Situation in klarer Sprache zu schildern, um mehr Verständnis schaffen. «Es gibt genügend Pläne und Konzepte, jetzt ist die Zeit des Handelns», forderte Ingrid Fischer vom Verein Alpenstadt des Jahres. «Dabei sollten wir effizient sein und Ressourcen klug einsetzen. Denn wir haben eine Verantwortung für diejenigen, die nach uns kommen.» Ausserdem betonten die Teilnehmenden die Notwendigkeit einer stärkeren grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, innovativer politischer Massnahmen und der Einbeziehung der Gemeinschaft in die Bewältigung künftiger Herausforderungen.

Eine weitere Wortmeldung lud dazu ein, den Online-Trend «demure» – Demut, oder auch das Mass halten, in den Alpenraum zu übertragen. «Es ist Zeit, dass die Menschen diese Vielzahl an Möglichkeiten freiwillig einschränken, um gut zu leben.» Andere wiederum fordern nicht Demut, sondern fortschrittliches Handeln und den Willen zur Veränderung und zur Aktualisierung der Alpenkonvention, weil es neue Definitionen für biologische Vielfalt, Klima, Wasser und andere relevante Themen benötige.

Am Ende der vier Tage reisten die Teilnehmenden mit einem neuen Verantwortungsgefühl und der Inspiration ab, einen Beitrag zu den kontinuierlichen Bemühungen um den Erhalt der Alpen zu leisten.

Über die AlpenWoche

Die Alpenwoche ist eine internationale Veranstaltung, die von den führenden Alpenorganisationen, die sich für den Schutz der Berge und eine nachhaltige Entwicklung einsetzen, gemeinsam organisiert wird. Die diesjährige Veranstaltung orientierte sich am mehrjährigen Arbeitsprogramm der Alpenkonferenz (2023-2030) und konzentrierte sich auf Biodiversität und Ökosysteme, Klimawandel und Lebensqualität.

 

Organisation: Allianz in den Alpen, Alpenstadt des Jahres, CIPRA International, CIPRA Slovenija, Interreg Alpenraumprogramm, ISCAR Alpenforschung, Ständiges Sekretariat der Alpenkonvention, Entwicklungszentrum Soča-Tal, WWF sowie Go!2025 Nova Gorica, Kulturni Dom Nova Gorica und das Italienische Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit (MASE)

Die AlpenWoche 2024 wurde finanziell von der Slowenischen Präsidentschaft der Alpenkonvention unterstützt.

Weitere Informationen

Fotos der AlpenWoche sind auf www.alpweek.org zu finden.