Besucher:innen lenken, Naturerlebnis bewahren
Von künstlicher Intelligenz über den letzten Kilometer bis hin zu Tragfähigkeitsgrenzen und «Nudging»: Die speciAlps Podcast-Reihe und ein Webinar vertieften das Thema Besucherlenkung für ein breites Publikum.
Im Projekt «speciAlps Podcast: Besucher lenken, Naturerlebnis bewahren» entstanden fünf Podcasts in Englisch und den Alpensprachen Deutsch, Französisch, Italienisch sowie Slowenisch. Sie können ab sofort nachgehört werden.
Folge 1: KI im Alpentourismus
Die erste Podcastfolge (en, sl) geht der Frage nach, wie Künstliche Intelligenz (KI) helfen kann, Besucher:innen von sensiblen oder überlasteten Orten wegzuleiten. KI sei nichts Neues, aber die Menge an Daten und immer effizientere Algorithmen eröffnen neue Möglichkeiten, meint Karolina Taczanowska von der Universität für Bodenkultur in Wien. «In touristischen Destinationen kann KI heute bereits Überlastungen und Engpässe vorhersagen.» Wie der Einsatz von KI Sloweniens touristische Hotspots entlasten könnte, erklären die anderen beiden Podcastgäste Vešna Kobal und Urška Starc Peceny anhand des Projekts «Mountaineering 4.0».
Folge 2: Der letzte Kilometer
Auto, Zug oder Bus: Im Besuchermanagement spielt bereits die Wahl des Verkehrsmittels für die Anreise in die Berge eine wichtige Rolle, wie die zweite Podcastfolge (en, fr) aufzeigt. 2022 startete Louis Didelle in der französischen Alpenstadt Grenoble ein Projekt namens L'Escarpade: «Unser Hauptziel war es, das Bewusstsein für sanfte Mobilität zu schärfen und zu zeigen, dass der Zugang zu den Bergen nicht nur mit dem Auto erfolgen muss.» Der zweite Gesprächspartner Antoine Pin von Protect our Winters France gibt Empfehlungen, wie man selbst aktiv werden kann.
Folge 3: Nudging im Alpentourismus
Wie können Besucher:innen von sensiblen Naturräumen im Alpenraum ohne Verbote oder finanzielle Anreize zu einem respektvollem Verhalten bewegt werden? Welche Rolle Verhaltenspsychologie dabei spielt, diskutierten die rund 150 Teilnehmenden des Webinars «Nudging im Alpentourismus» im September 2023. Wie Personalisierung und positive Botschaften Gäste lenken können, testete beispielsweise der französische Naturpark Baronnies Provençales. Unter anderem darüber berichtet die dritte Podcastfolge (en, de).
Folge 4: Wie viel ist zu viel?
Vom Schrecksee im Allgäu über Hallstatt in Österreich bis hin zu Villnöss in Italien: Die natürliche Umwelt, die lokale Kultur und die geografisch vielfältigen Lebensräume sind die Hauptattraktionen der Alpen. In vielen Destinationen nimmt die Anzahl von Besuchenden rasant zu, was wiederum Druck auf die lokalen Infrastrukturen, die Umwelt und die Bevölkerung ausübt. Die vierte Podcastfolge (en, it) widmet sich daher den Tragfähigkeits-Grenzen im Bergtourismus.
Folge 5: Das Recht auf Natur
Was sind so genannte Ruhezonen in den Bergen? Wo liegen die Grenzen der Nutzung von Trinkwasser für die Schneeproduktion? Welche rechtlichen Probleme ergeben sich aus Chaletdörfern? Welche Rolle kann dabei das vor 25 Jahren von allen Alpenstaaten unterzeichnete «Tourismusprotokoll» der Alpenkonvention spielen? Um diese und weitere Fragen geht es in der fünften und letzten Podcastfolge (en) mit Wolfger Mayerhofer, dem stellvertretenden Generalsekretär der Alpenkonvention und Ewald Galle, dem «Verwahrer» der Alpenkonvention im österreichischen Umweltministerium. Die Alpenkonvention ist ein völkerrechtlicher Vertrag über den umfassenden Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Alpen.
Dieses Projekt wird von CIPRA International und dem Gemeindenetzwerk Allianz in den Alpen umgesetzt. Ermöglicht wird es durch das Deutsche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).
Alle Podcast-Folgen zum Nachhören und weitere Informationen zum Projekt.