Die BürgerInnen sind FÜR Artenvielfalt und blühende Wiesen
Was das Projekt SpeciAlps in den slowenischen Pilotgemeinden bewirkt hat
Wir leben in einem Gebiet der Alpen, in dem wir von natürlicher Schönheit und dem Reichtum der Vielfalt auf Schritt und Tritt begleitet werden. Und allzu oft ist genau diese Tatsache dafür verantwortlich, dass wir uns unserer Umgebung, der Natur und all ihren Merkmalen gegenüber nicht respektvoll genug verhalten. Das Projekt SpeciAlps ermutigte drei slowenische Gemeinden, Bohinj, Kamnik und Kranjska Gora, mit der Öffentlichkeit über die biologische Vielfalt und ihre Bedeutung zu sprechen. An diesem Dialog haben interessierte BürgerInnen teilgenommen haben, also jene, die sich der Bedeutung der Erhaltung der Vielfalt und des natürlichen Reichtums für zukünftige Generationen bewusst sind.
Im Rahmen des Projekts speciAlps wurden mehrere Workshops durchgeführt, an denen sowohl BürgerInnen als auch Mitglieder der Fachöffentlichkeit teilgenommen haben. In diesen Workshops wurden Informationen zu den wichtigsten Naturwerten und Hotspots der Biodiversität gesammelt. Diese Punkte wurden auf der Basis fachlicher, laienhafter und auch emotionaler Bewertungen der Workshopteilnehmer ermittelt. Zuerst wurde festgestellt, was die Menschen sich als Werte der Natur vorstellen und in der Folge darauf einfache Karten mit den wichtigsten Teilen der Natur erstellt.
Das interessanteste Ergebnis dieser Workshops war die Entstehung eines Comics, welches die Kinder an die Natur, an das Leben in der Natur und deren Vielfalt näher heranführt sowie die Wichtigkeit, die Vielfalt für alle unsere Nachkommen aufrechtzuerhalten, auf eine visualisierende Weise hervorhebt. Der Kontakt mit der Natur ist sehr wichtig, und obwohl niemand weiß, woher die Wölfin Bella gekommen ist, weiß er ganz gewiss warum. Es ist Bella, die den Kindern sagt, dass wir eine bunte und reiche Welt bewahren müssen und wie wichtig jedes Leben im Wald und auf der Wiese ist und wie bedeutsam diese Vielfalt für unsere Existenz ist. Die Erstellung des Comics wurde unter anderem von Jägern, Förstern und Experten begleitet und von Einheimischen aus Kamnik mitgestaltet.
Im Rahmen des Projekts wurden ExpertInnen aus den Bereichen Botanik, Landwirtschaft und Bienenzucht zu einem gemeinsamen Workshop eingeladen, an dem auch VertreterInnen aus allen drei Gemeinden teilnahmen. Natürlich wurden auch Landwirte als Interviewpartner eingeladen, die sich täglich dem Dilemma stellen, wie es gelingen soll, die Vielfalt der Wiesen zu bewahren und gleichzeitig bessere Nahrungswerte des Futters zu gewährleisten. Die Konfrontation und Auseinandersetzung aller Workshop-Teilnehmenden waren für alle Anwesenden interessant und äußerst lehrreich. Auch der ursprüngliche Initiator des traditionellen Blumenfestivals, das jedes Jahr in Bohinj stattfindet, war Teilnehmer dieses Workshops. Ein Tourist, ein Schotte, der die Integrität und Buntheit der Bohinjer Wiesen schätzte, ergriff vor Jahren die Initiative ein Blumenfest zu organisieren, um damit Blumenliebhaber anzulocken und gleichzeitig den Einheimischen die Bedeutung von Blumenwiesen nahezubringen. Die Erhaltung dieser sei nämlich wichtig sowohl für die Entwicklung des Tourismus als auch für die Erhaltung dessen, was um uns herum langsam verschwindet.
Das vergangene Jahr war in den slowenischen Mitgliedsgemeinden des Gemeindenetzwerks sehr lebhaft gewesen. Die Mitarbeit in den Projekten SpeciAlps und BeeAware haben Kinder und Erwachsene ermutigt, zusammenzukommen und darüber zu sprechen, wie schön zwar unser Lebensraum ist, doch leider auch viel zu oft als selbstverständlich wahrgenommen wird. Die Natur bietet uns alles, um zu überleben und Besonderes zu erleben. Oft braucht es nur Zeit, um unsere Augen und unser Herz zu öffnen. Natürlich ist es unsere Aufgabe, diese Schönheiten und Naturschätze für künftige Generationen zu bewahren.