Ein Jahr im Zeichen des Schnees

M. Simon
Das „weiße Gold“ war 2023 präsent im Netzwerk wie nie – vor allem was zu tun ist, wenn es nicht schneien mag. Ein Rückblick auf 2023 und Ausblick für 2024.

Das ganze Jahr über haben wir uns mit Schneemangel in den Alpen beschäftigt, mit möglichen Alternativen für Tourismusdestinationen in schneelosen Wintern und dann versinken wir Anfang Dezember im Schnee. Uns wurde wieder einmal gezeigt, wie sich der Klimawandel mit Wetterextremen auswirkt: Nicht nur trockene Sommer und plötzliche Starkniederschläge mit Überschwemmungen werden uns regelmäßig beschäftigen, sondern auch starke Schneefälle oder gar komplett schneefreie Winter. Schnee ist nicht mehr planbar und schneebasierter Wintersport kein sicheres Standbein für den Tourismus. Dass viele Destinationen umdenken (müssen), haben wir im letzten Jahr eindrucksvoll erlebt.

Wir möchten einen Blick zurückwerfen auf ein ereignisreiches Jahr 2023: abgeschlossene und neue Projekte, eine erfolgreiche Fachtagung in Bad Hindelang, neue Mitglieder im Vorstand und innerhalb der Betreuer*innen sowie Personalwechsel in der Geschäftsstelle

Zu Beginn konnten wir mit einem Webinar das Projekt speciAlps 2 erfolgreich abschließen. Über zweieinhalb Jahre haben wir uns dem wichtigen Thema der Besucher*innenlenkung in Naturräumen gewidmet. Aufbauend auf den in speciAlps2 erarbeiteten Ergebnissen konnten wir im März das Folgeprojekt speciAlps Podcast starten. Hören Sie hier gerne die vier Episoden zu „Künstliche Intelligenz zur Besucherlenkung“, „Der letzte Kilometer“, „Nudging im Alpentourismus“ und „Tragfähigkeiten im Alpentourismus“ an.

Ein Projekt, das uns das ganze Jahr über begleitet hat, ist BeyondSnow. Zum Kick-off-Meeting im Januar trafen wir uns mit den 12 Partnerorganisationen in Bozen und konnten die Kooperation in weiteren Treffen in Turin und Bad Hindelang intensivieren. Im Lauf des Jahres haben wir eine gute Zusammenarbeit mit unserer Pilotgemeinde Balderschwang aufgebaut, wo wir in zwei Workshops mit Tourismus-Expert*innen sowie der jungen Generation erfolgreich Visionen für den Wintertourismus erarbeitet haben.

Unsere diesjährige Fachtagung im Oktober stand unter dem Motto „Schneesicher? Sicher nicht. Perspektiven für den Wintertourismus in den Alpen“. Über 120 Teilnehmende kamen aus sieben Alpenländern zusammen, um sich über Alternativen im Wintertourismus auszutauschen, zu diskutieren und sich zu informieren, wie andere Winterdestinationen schon heute mit unzuverlässiger Schneelage umgehen und weiterhin erfolgreich sind. Der zweite Tag der Tagung widmete sich unter anderem auch dem Projekt BeyondSnow.

Abschließen konnten wir das Jahr in diesem Projekt mit einer Lesung, im Rahmen des Berge lesen-Festivals in Innsbruck. Arno Camenisch hat in seinem Buch „Der letzte Schnee“ eindrucksvoll beschrieben, wie es vielen Menschen in kleinen Gemeinden geht, die vom Wintertourismus abhängig sind. Anschließend fand eine rege Podiumsdiskussion mit namhaften Wissenschaftlern und Experten aus den Bereichen Tourismus, Alpen- und Schneeforschung statt.

Mit ProCure wurde ein neues Projekt zur nachhaltigen Beschaffung in kleinen und mittleren Gemeinden genehmigt. Das Kick-off-Meeting Mitte Dezember war der Startschuss für eine europäische Kooperation mit Partnern aus München, Ljubljana, Graz und Rom. In den kommenden zwei Jahren werden Unterlagen zur Einführung und Umsetzung von nachhaltiger und gemeinschaftlicher Beschaffung in Kommunen erarbeitet, sowie Lehrmaterialien für die Ausbildung von Verwaltungsangestellten erstellt.

 

Innerhalb des Gemeindenetzwerks gab es auch einige personelle Veränderungen: Janez Fajfar (SL) und Freddy Kaiser (FL) werden im Vorstand durch Henrika Zupan und Christian Öhri sowie Vida Cerne als Betreuerin in Slowenien durch Neza Mezik abgelöst.

Wir bedanken uns herzlich bei Janez, Freddy und Vida, wünschen ihnen einen erholsamen Ruhestand und begrüßen Henrika, Christian und Neza in unserem Netzwerk!

Kathrin Holstein hat im Oktober ein Masterstudium begonnen und ihre Anstellung beim Gemeindenetzwerk beendet. Wir bedanken uns auch bei ihr und wünschen alles Gute für ihr Studium. Als Nachfolgerin wurde Maya Simon eingestellt, die viele auf der Fachtagung schon kennenlernen durften.

 

Für das nächste Jahr möchten wir schon jetzt zur AlpWeek in Nova Gorica (SL) einladen! Unter dem Motto "Die Alpen in unseren Händen" werden wir uns vom 23.-25.09.2024 mit den letzten 20 Jahren der Alpenentwicklung befassen; mit gemeinsamen Erfolgen und Initiativen, die die Alpen geprägt haben. Und gemeinsam mit anderen Netzwerken, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutieren welche Herausforderungen brennen, was wir, die Alpenfamilie, beitragen können um Lebensqualität, Biodiversität und Klima zu erhalten bzw. zu verbessern.