Energie in Bürgerhand

Im Achental gibt es zwei neue Initiativen für nachhaltige Energieversorgung und gleichzeitig mehr Wertschöpfung in der Region.

Streit um die Energiepolitik, steigende Preise, das Streben nach Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und deren Lieferung aus Russland oder dem Nahen Osten – all das beherrscht die Medienlandschaft seit Monaten. Über den milden Winter mögen sich manche Wintersportler*innen geärgert haben, aber viele Menschen waren doch froh, dass die Energieversorgung gehalten hat und die Heizungen laufen konnten.

Langfristig kann dieses Bangen keine Lösung sein. Und langfristig soll die Energieversorgung vor allem nachhaltig und erneuerbar sein sowie die Wertschöpfung in der Region bleiben. Diesen Gedanken verfolgen aktuell zwei Initiativen aus dem Achental.

Die Gemeinden des Ökomodells Achental beschäftigen sich schon seit Mitte der Nullerjahre mit dem Thema der regionalen Energiewende und haben mit der Eröffnung des Biomassehofs Achental im Herbst 2007 eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Aktuell unterstützt der Verein, rund um neun Gemeinden, die Gründung der Bürgergenossenschaft Neue Energie Achental (NEA). In der Genossenschaft können sich Bürgerinnen und Bürger sowie im Achental ansässige Organisationen beteiligen, um gemeinsam in Energieprojekte zu finanzieren. Hierbei legen die Verantwortlichen zum einen Wert auf nachhaltige Energieträger wie Photovoltaikanlagen oder Windenergie und zum anderen soll die so erzeugte Energie auch im Tal genutzt werden, um langfristig die Abhängigkeit zu reduzieren.

Eine zweite Initiative konzentriert sich auf einen Ortsteil von Schleching. Mit der Genossenschaft Nahwärme Ettenhausen wurde ebenfalls von Bürgerseite eine Lösung zur gemeinschaftlichen Wärmeversorgung mit regionalen Hackschnitzel entwickelt. Die Gemeinde Schleching begrüßt dieses Engagement aus der Bürgerschaft sehr und unterstützt das Vorhaben nicht nur mit dem Kauf eines Anteils, sondern vor allem mit der Genehmigung der Leitungsführung auf gemeindlichem Grund sowie der gemeinsamen Planung von Straßensanierung und Grabarbeiten zum Verlegen der Fernwärmeleitungen.

Gerne wollen wir im Gemeindenetzwerk den Austausch solcher Ideen unterstützen und fragen deshalb: „Gibt es auch in Ihrer Gemeinde Projekte zur bürgerschaftlichen, partizipativen Energiegewinnung? Wie unterstützt Ihre Gemeinde diese Initiative? Konnte bereits Erfahrung mit Windenergie im Berggebiet gesammelt werden?“ Melden Sie uns Ihr Beispiel und wir verbreiten diese in unserem Netzwerk.