Geschichte trägt Früchte

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Kamnik belebt den Anbau alter Obstsorten

Ergebnisse. Das haben wir erreicht. 

Ein hochgewachsener Obstbaum schafft Lebensraum für 1.000 Insektenarten, 40 Vogelarten und 30 Fledermausarten. Hochstämme leisten also einen enormen Beitrag zur biologischen Vielfalt. Durch das Projekt war es möglich, den Anbau dieser wertvollen Obstbäume wiederzubeleben und den Erhalt von ökologisch wertvollen Streuobstwiesen zu sichern. Auf einer 1,5 Hektar großen Fläche wurde ein Obstgarten angelegt, der neben landwirtschaftlicher Funktion auch als Freiluftmuseum für alte Obstsorten dient.  130 alte Apfel-, Birn- und Kirschbaumarten gedeihen dort. Über die alten Sorten informiert auch ein Online-Katalog, wenn man nicht vor Ort sein kann. Der Katalog wird in den nächsten Jahren mit weiteren Sorten ergänzt.

Ein wichtiger Teil des Projekts ist die Planung eines Themenwegs, der seinen Ursprung im Obstgarten nimmt und dann durch die Tunjice-Hügel führt. Der Weg soll die reiche Geschichte des Obstanbaus in der Region und vor allem auch der Menschen präsentieren, die die Streuobstwiesen über Jahrhunderte gepflegt und bewirtschaftet haben.  

Zutaten: Was es zum Gelingen braucht

Der Schlüssel für eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts ist die aktive Beteiligung der Gemeindebevölkerung und vor allem der lokalen Obstbauern und Obstbauvereinen. Dem Projekt kam zudem zu Gute, dass sich sehr viele Menschen freiwillig engagiert haben und dass es auch vom Bürgermeister unterstützt wurde.

Wichtig ist nun, dass die Pflege des Obstgartens für einen langen Zeitraum sichergestellt wird, denn die Hochstämme tragen bekanntlich viele Jahrzehnte lang Früchte. Zudem braucht es Ressourcen, um weitere alte Sorten zu kultivieren und den Online-Katalog auszubauen.

Durch die Verwendung moderner Technologien und krankheitsresistenter alter Sorten kann der Obstbau auch wirtschaftlich interessant sein. Leitprodukte aus dem Obstbau können dienlich für die Vermarktung heimischer, authentischer Agrarerzeugnisse sein. Gleichzeitig tragen die attraktiven Obstgärten und Streuwiesen zu einer ästhetisch ansprechenden Landschaft bei und ziehen Besucher an.

Bitte aufpassen! Hier können Schwierigkeiten entstehen

Es besteht die Gefahr, dass aufgrund der geringen Rentabilität von Streuobstwiesen und Obstgärten eine traditionelle und über Jahrhunderte ausgeübte Bewirtschaftung verschwindet. Der Alpenraum verfügt über ein reiches kulturelles, landschaftliches und kulinarisches Erbe – auch im Bereich des Obstbaus. Es gilt, das traditionelle Wissen zu erhalten, in unseren heutigen Kontext einzubetten und auch in andere Bereiche wie etwa den Tourismus zu integrieren. Somit kann auch die Artenvielfalt in diesen ökologisch wertvollen Biotopen erhalten werden.

Barbara Strajnar
Kamnik/SL
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