Neues Jahr – neuer Schnee?
Wo blieb nur der Winter? Eine Frage, die in den nächsten Jahren wiederkehren wird. Auch im Netzwerk beschäftigt uns diese Frage, weshalb wir uns diesem Thema mit dem Projekt „BeyondSnow“ und unserer alljährlichen Fachtagung unter dem Motto „Schneesicher? Sicher nicht.“ widmen.
Die Alpen hatten in diesem Winter wieder besonders mit Schneemangel zu kämpfen. Wörter wie Rekordschmelze und Gletscherrückgang sind fast alltäglich in der Berichterstattung verschiedener Alpenregionen zu lesen. Schneemangel ist kein neues, aber immer wiederkehrendes Phänomen – Tendenz steigend. Dort wo es vor einigen Jahren noch die meiste Zeit im Winter geschlossene Schneedecken gab, blitzen heute immer früher ockergelbe Wiesen zwischen Schneefeldern hervor. Auch der Wintersport in den Alpen verändert sich.
Vor allem Skigebiete spüren dies deutlich. Es wird von einem Beschneiungszwang gesprochen, um die Wirtschaftlichkeit von Skigebieten aufrechtzuerhalten. Bei den hohen Gaspreisen in diesem Winter bedeutet dies eine wahre Herausforderung. Das Ergebnis sind oft weiße Straßen inmitten einer fast frühlingshaften Umgebung. Dort wo die einen noch Skifahren, treffen sich nebenan bereits Gruppen von Mountainbiker:innen und Bergsteiger:innen auf schneefreien Wegen, um die ersten Krokusse zu bestaunen.
Das Problem des ausbleibenden Schnees betrifft nicht nur den Winter, sondern ist ein Teil eines Teufelskreises, der sich bis in den Sommer zieht. Dort findet man immer früher im Jahr apere Gletscher. Das Gleichgewicht zwischen Schneefall und Schneeschmelze bricht unaufhaltsam auseinander.
Wie kann man mit den Konsequenzen des Klimawandels in den Alpen leben?
Es gibt keine konkrete Antwort auf diese Frage. Nichtsdestotrotz müssen neue Wege gefunden werden, mit den bereits existierenden Konsequenzen zu leben und gleichzeitig dem Klimawandel entgegenzuwirken. Ein aktuelles Thema, dem sich besonders dieses Jahr auch das Gemeindenetzwerk „Allianz in den Alpen“ widmet.
Im Januar fand das offizielle Kick-off Meeting von BeyondSnow in Bozen statt, das kleinen und mittelgroßen Winterdestinationen helfen soll, ihre Attraktivität für Einwohner:innen und Tourist:innen angesichts der abnehmenden Schneesicherheit aufgrund des Klimawandels zu erhalten und zu steigern. 13 Projektpartner*innen trafen sich, um sich kennenzulernen und die nächsten Schritte gemeinsam zu besprechen. Unter den 11 Pilotregionen befinden sich auch einige Mitglieder des Netzwerkes. Das Projekt startete im November und hat eine Laufzeit von drei Jahren.
Außerdem findet am 23. Und 24. Oktober unsere Fachtagung in Bad Hindelang/DE statt. Mit dem Motto „Schneesicher? Sicher nicht. Perspektiven für den Wintertourismus in den Alpen“ freuen wir uns auf eine rege Teilnahme. Weitere Informationen zur Anmeldung und Programm folgen.
Die Geschäftsstelle blickt mit Freude und großem Interesse auf neue spannende Projekte in diesem Jahr.
Nach einer wohlverdienten Elternzeit unterstützt Katharina Gasteiger das Team nun wieder tatkräftig als Geschäftsführerin. Gleichzeitig bedeutet dies leider auch das Ende der befristeten Anstellung von Susanne Felzmann. Ein großer Dank gilt ihr für das Engagement und ihrem gewissenhaften und wertvollen Einsatz für das Gemeindenetzwerk.