Willkommenskultur im ländlichen Raum

Workshop: Willkommenskultur, Fully/CH © ZVG FDDM
Wie werden Gemeinden im ländlichen Raum und in den Berggebieten für Zuwanderer attraktiver?

Ausgangslage

Mehr als ein Viertel der Bevölkerung der Schweiz lebt in den ländlichen Räumen und Berggebieten. Diese Regionen sind nicht nur Lebens- und Wohnraum der Bevölkerung, sondern sie erfüllen auch wichtige Funktionen als Wirtschafts-, Erholungs- und Identifikationsraum sowie als Raum mit hohen Natur und Landschaftswerten.

Globalisierung, gesellschaftlicher Wandel und Umweltveränderungen beeinflussen die Entwicklung der ländlichen Räume und Berggebiete und stellen für diese Regionen unveränderbare und grosse Herausforderungen dar. Die Schweizer Politik des Bundes für die ländlichen Räume und Berggebiete definiert 12 Herausforderungen, wobei als erste das Bevölkerungswachstum und die Zersiedelung sowie die Abwanderung und die Überalterung genannt werden. Als weitere Herausforderung gelten unter anderem die (trans)nationalen Migrationsbewegungen. Vor diesem Hintergrund hat das Gemeindenetzwerk ein Projekt entwickelt, welches zum Ziel hat, durch eine gelebte Willkommenskultur die Auswirkungen von Abwanderung und Überalterung in den Bergregionen zu mildern.

Willkommenskultur: Was soll erreicht werden?

Die Bergregionen müssen als Wohnräume wieder attraktiver werden. Familien und Fachkräfte sollen nachhaltig angezogen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es einer Vielzahl von Massnahmen, die unter dem Begriff „Willkommenskultur“ zusammengefasst werden können. Vier Mitgliedsgemeinden von Allianz in den Alpen Schweiz haben im Rahmen des Projektes Aktivitäten gestartet. In den Gemeinden Fully (Kanton Wallis) und Safiental (Kanton Graubünden) haben Workshops begonnen in welchen mit der Bevölkerung Fragen diskutiert wurden wie: „Wie sind wir als Talgemeinschaft zu Neuzuzügern“ und „Was gefällt mir an unserer Gemeinde, Wie könnte ich dazu beitragen, dass Stärken besser zum Tragen kommen?“ Ganz bewusst sollen Einheimische und Neuzuzüger zu ihrer Meinung befragt werden. Die Workshops sind auch darauf ausgelegt ein Gefühl entstehen zu lassen, dass jeder Einzelne etwas beitragen kann und dass nicht einfach alles an den Gemeinderat delegiert werden soll. In der Gemeinde Lumnezia (Kanton Graubünden) ist eine Umfrage zu den Bedürfnissen von Einheimischen und Neuzuzügern am Laufen und in Isérables (Kanton Wallis) werden Überlegungen angestellt wie der Dorfplatz zu einer Begegnungszone wird und die Bedürfnisse von Pendlern und Unternehmen erhoben.

Bis Ende 2018 sollen die Aktivitäten abgeschlossen werden. Die Erfahrungen der Gemeinden mit der Umsetzung dieses Projekts sollen weiteren Gemeinden des Gemeindenetzwerkes zugänglich gemacht werden.