Auf dem Weg zum nachhaltigen Tourismus in den Alpen

Quartalsbericht IV/2022

So langsam neigt sich das Jahr dem Ende zu. Die letzten Blätter fallen von den Bäumen und der Winter lässt sich in weiten Teilen der Alpen blicken. Jedes Jahr mit mehr Verspätung und mit weniger Schneefall. Die Alpen befinden sich im Wandel.

Unter diesem Motto fand auch die diesjährige Alpenwoche im September in Brig/CH statt. „Die Alpen im Wandel“ - wenn auch in einem breiteren Verständnis. Zum Themenschwerpunkt demographischer Wandel organisierte Allianz in den Alpen den Workshop „Arriving? Leaving? Residing? Demographic change & diversity in alpine communities“. Nach dem Impulsvortrag von Elisabeth Gruber (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) zu aktuellen demographischen Entwicklungen im Alpenraum, konnten im interaktiven Teil wertvolle Ergebnisse zu den Anforderungen an alpine Kommunen gesammelt werden. Ein Kurzbericht dazu ist hier verfügbar.

Diese Ergebnisse nahmen wir auch auf die Abschlusskonferenz des Horizon 2020 Projekt MATILDE im November mit. Als Observer-Organisation dieses Projekts bot sich eine interessante Möglichkeit zum europaweiten Austausch zu Fallstudien und Forschungsergebnissen zu aktuellen Herausforderungen und Chancen durch Migration und demographischer Wandel.

Die diesjährige Alpenkonferenz fand ebenfalls, ein paar Wochen später, im Wallis statt. Das Gemeindenetzwerk war dort ebenfalls vertreten. Das Hauptthema war die Übergabe des Schweizer Vorsitzes der Alpenkonvention an Slowenien. Wir bedanken uns herzlich für die herausragende Arbeit der Schweizer Kolleg*innen und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren Slowenischen Kolleg*innen.

Das Projekt speciAlps2 befindet sich in der Endphase. Im September trafen sich die Pilotregionen des Projektes in Balme/IT und tauschten sich im letzten internationalen Treffen über die Entwicklungen in ihren Regionen zum Thema Besucherlenkung aus. Balme ist seit diesem Jahr Mitglied im Gemeindenetzwerk. Aus den Erfahrungen der einzelnen Pilotregionen wurde ein Podcast mit politischen Handlungsempfehlungen veröffentlicht. Dieser kann hier angehört werden.

Natürliche alpine Heilressourcen als Potential für nachhaltigen alpinen Gesundheitstourismus standen im Fokus des INTERREG Alpine Space Projekts HEALPS2. Mit Projektabschluss im November 2022 stehen die Ergebnisse und Publikationen unter www.alpine-space.org/projects/healps-2 zu Verfügung. Neben der wissenschaftlichen Aufbereitung und einem online Tool zur Analyse des gesundheitstouristischen Potentials einer Destination bietet die Broschüre „Natürliche Gesundheitsressourcen in den Alpen“ eine praxisorientierte Einführung.

Dem nachhaltigen Tourismus widmet sich auch das Projekt BeyondSnow, bei dem Allianz in den Alpen seit November im Projektkonsortium vertreten ist. Mangelnde Schneesicherheit, als Folge des Klimawandels, beschäftigt viele Regionen in den Alpen, vor allem in mittleren und niedrigen Höhenlagen. Das Ziel von BeyondSnow ist die sozio-ökologische Klima-Resilienz dieser Gebiete zu stärken und deren Attraktivität für Bewohner*innen und Tourist*innen zu erhalten oder sogar zu steigern. Das Projekt findet im Rahmen des Alpine Space Interreg Programms statt und wird durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz.

Ein Beispiel für die Zukunft von Skigebieten setzt die Chartreuse in Frankreich. Hier hat sich ein Kollektiv gegründet, die an der Zukunft ihrer Skistation arbeiten. Ziel ist es, in den Dialog mit lokalen Akteur*innen zu treten und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die den Erhalt des Ortes und auch die Zukunft mit vielfältigen Aktivitäten ermöglichen.

Ein weiteres, erlebnisreiches Jahr geht zu Ende. Im Namen des gesamten Teams möchte ich mich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Gemeindenetzwerk bedanken.

Wir wünschen erholsame und vor allem gesunde Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch in das neue Jahr 2023!