Projektstart von BeyondSnow

13 Partner aus sechs europäischen Ländern, haben ein Interreg-Alpenraumprojekt gestartet, das kleinen und mittelgroßen Winterdestinationen helfen soll, ihre Attraktivität für Einwohner:innen und Tourist:innen angesichts der abnehmenden Schneesicherheit aufgrund des Klimawandels zu erhalten und zu steigern.

Zum ersten Mal wird ein digitales Tool datengestützte Lösungen und konkrete Vorschläge für politische Entscheidungsträger:innen, Unternehmen und Gemeinden im Alpenraum bereitstellen, die es ihnen ermöglichen, ihr Tourismusangebot auch unter Berücksichtigung des ökologischen Wandels anzupassen und neu zu beleben.

Der Klimawandel hat starke Auswirkungen auf die Wintertourismusdestinationen in niedrigen und mittleren Höhenlagen im Alpenraum. Wie der italienische Nationale Forschungsrat (CNR) feststellt, hat sich die Dauer der Schneedecke im letzten Jahrhundert um über einen Monat verkürzt. Schneemangel, Verkürzung der Schneesaison und steigende Kosten für die Erneuerung der Infrastruktur sind einige der Herausforderungen, mit denen diese Destinationen konfrontiert sind. Rückläufige Tourismusströme und große Schwierigkeiten bei der Amortisierung von Investitionen beeinträchtigen die Rentabilität von Wintertourismuszielen und können dazu beitragen, den Abwanderungstrend in Berggebieten zu verstärken.

Das Projekt BeyondSnow wurde ins Leben gerufen, um diese Herausforderungen anzugehen und den Wintertourismusdestinationen zu helfen, ihre Schneeabhängigkeit zu überwinden. Tatsächlich werden nur einige Destinationen in der Lage sein, ihre sozioökonomische Zukunft ausschließlich auf den Skitourismus zu gründen, der Wasser, Energie und erhebliche Investitionen erfordert.

Unter den Pilotregionen befinden sich einige Mitgliedsgemeinden aus dem Netzwerk. Die Gemeinden Sattel (CH), Ala di Stura & Balme (IT), Bohinj (SL) und Balderschwang (DE) stellen sich den Herausforderungen des Klimawandels in ihrer Region. Die Betreuung für die Pilotregion Balderschwang übernimmt das Gemeindenetzwerk. Die Ergebnisse und Neuigkeiten aus dem Projekt werden in unserem Netzwerk geteilt. Auch über Veranstaltungen werden Sie frühzeitig informiert.

Ziel des Projekts ist es, die Resilienz von Schneetourismusdestinationen gegenüber dem Klimawandel durch die Erstellung eines Resilienz-Adaptationsmodells (RAM) zu verbessern. Für die Entwicklung des Modells werden relevante Daten über die Bedingungen im Alpenraum, eine Karte der Vulnerabilität und realisierbare Entwicklungspfade für den Tourismus gesammelt.

Zum ersten Mal wird ein frei zugängliches digitales Tool für Unternehmen, Behörden und Alpengemeinden geschaffen. Durch die Verarbeitung von Daten und die Einbeziehung gesammelter Erfahrungen wird das Resilience Decision-Making Digital Tool (RDMDT) Empfehlungen für den Übergang zu nachhaltigen Tourismusmodellen generieren, die dazu beitragen, territoriale Ressourcen zu erhalten und zu verbessern und ökosystembasierte Ansätze anzuwenden.

BeyondSnow bringt öffentliche und private Einrichtungen sowie Expert:innen aus sechs Alpenländern (Italien, Frankreich, Schweiz, Deutschland, Österreich und Slowenien) zusammen, die gemeinsam nachhaltige Entwicklungswege, Übergangsprozesse und umsetzbare Lösungen entwickeln werden. Zu den Kompetenzen der Partner:innen gehören: international wissenschaftliche und angewandte Forschung, Entwicklung innovativer Technologien, aktive Einbindung von Bürger:innen und Interessenvertreter:innen, ökologischer Ansatz und dessen Verbreitung.

In den nächsten drei Jahren werden in 10 Pilotregionen ko-kreative Aktivitäten, Sensibilisierungs- und Schulungsmaßnahmen durchgeführt, die Bürger:innen und Entscheidungsträger:innen auf allen Ebenen (sowohl technisch als auch politisch) einbeziehen, um sicherzustellen, dass die entwickelten Modelle und Transitionspfade den Bedürfnissen der lokalen Gemeinschaften und der Umwelt entsprechen.

Das Projekt zielt auch darauf ab, politische Leitlinien für einen widerstandsfähigen Alpenraum zu schaffen.

„Die aktuelle Situation in unseren Bergen", so Andrea Omizzolo von Eurac Research, Lead Partner von BeyondSnow, "verdeutlicht den kritischen Zustand vieler Wintertourismusziele. Der Schneemangel bereitet den lokalen Gemeinden und Unternehmen große Schwierigkeiten. BeyondSnow zielt darauf ab, diese Gemeinden resilienter gegen den Klimawandel zu machen, indem es ihre Abhängigkeit vom Schnee verringert, Alternativen für einen nachhaltigen Tourismus bietet und der Entvölkerung der Berge entgegenzuwirken. Diese Lösungen werden für unsere Pilotregionen, aber auch für alle Gemeinden im gesamten Alpenraum von Nutzen sein".

Weitere Informationen über das BeyondSnow-Projekt finden Sie unter:
BeyondSnow Official Website
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BeyondSnow ist ein Interreg-Alpenraum-Projekt, das von der Europäischen Union kofinanziert wird. Es zielt darauf ab, die Abhängigkeit der Wintertourismusdestinationen im Alpenraum vom Schnee zu verringern, ihre Resilienz gegenüber dem Klimawandel zu stärken und die Rentabilität für die Einwohner und ihre Attraktivität für Touristen zu erhalten bzw. zu steigern.