Alt gewachsen und modern entwickelt: Budoia/I
Auseinandersetzung mit administrativer Situation und Kennenlernen von Methoden und Prozessen für eine aktive multikulturelle Gemeinschaft.
Integration gelingt dann, wenn Kommunen die Bedürfnisse von einheimischer Bevölkerung sowie ZuwanderInnen gleichermaßen berücksichtigen. Alle EinwohnerInnen müssen sich in ihrem Lebensumfeld wohlfühlen, damit sie gerne bleiben. Im EU-Projekt PlurAlps unterstützt das Gemeindenetzwerk 10 Pilotgemeinden und -regionen auf diesem Weg. Dabei wird gemeinsam ein Instrument für mittel- und langfristige Sozialplanung in Kommunen entwickelt, das in den Pilotgemeinden getestet wird.
Auch in der norditalienisch Pilotgemeinde Budoia sind soziale Vielfalt und ein gelungener Umgang mit ihr, in den letzten Jahren zu einem Teil des alltäglichen Lebens geworden. Circa 11 bis 12% der Bevölkerung sind Immigranten in Budoia. Das ursprüngliche Ortsbild und vor allem die landwirtschaftlichen Flächen hatten sich in der Vergangenheit durch Abwanderung stark verändert. Doch seit 15 Jahren verzeichnet Budoia ein demographisches Wachstum von über 20%. Viele junge italienische Paare, aber auch neue Bewohner mit Migrationshintergrund haben sich angesiedelt. Die Integration letzterer ist gut gelungen, fast alle konnten erfolgreich in den Arbeitsmarkt aufgenommen werden und der Umgang im täglichen Miteinander verläuft ohne Schwierigkeiten.
Im Rahmen des Projekts PlurAlps möchte sich die Gemeinde Budoia mit ihrer administrativen Situation auseinandersetzen und im Vergleich mit anderen Gemeinden Methoden und Prozesse für eine aktive multikulturelle Gemeinschaft kennenlernen und erwerben.
Schon heute weist Budoia für Bewohner, ansässige und zugewanderte Bevölkerung eine hohe Lebensqualität auf. Diese auch in Zukunft zu bewahren und noch immer weiter zu verbessern hat sich die Gemeinde als Ziel gesetzt. Das Angebot an sozialen Dienstleistungen ist gut und umfangreich, nächstgelegenen Zentren, wie Aviano, Pordenone und Polcenigo können mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden.
Mit seiner Teilnahme am Projekt PlurAlps möchte die Gemeinde eine Vorreiterrolle in der Region einnehmen. In technischer Hinsicht ist dies bereits gelungen: als erste italienische Gemeinde bietet sie ihre Bilanzen online zur Einsicht an. Die Gemeinde ist auch Mitglied beim Nationalen Verband italienischer Gemeinden und seit letztem Jahr an einem kommunalen Energieprogramm beteitligt. Nun legt sie noch einen besonderen Fokus darauf, ihr bereits bestehendes Angebot für ihre kulturell vielfältige Bevölkerung noch weiter zu verbessern.
Das Projekt PlurAlps ist kofinanziert vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) durch das Interreg Alpenraumprogramm: Projekt PlurAlps.
15% der Kosten werden vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) kofinanziert.