Auf dem Weg zu einem Qualitätstourismus
Natur und Landschaft sind unser aller Erbe, müssen jedoch respektiert werden. Eine kleine Hochgebirgsgemeinde möchte die Qualität des Tourismus und der Destination verbessern. Im Rahmen des Projektes speciAlps2 versucht die Gemeinde Balme optimale Lösungen zu finden.
Balme ist eine kleine Gemeinde mit etwas mehr als hundert Einwohnern am Ende des Ala-Tals (Valli di Lanzo, Piemont), am Fuße der Massive Bessanese und Ciamarella (höchster Punkt der Gemeinde auf 3676 m ü.d.M., während der Hauptort auf 1432 m liegt). Es handelt sich um eine Hochgebirgsgemeinde, deren Talboden zunächst von Wäldern, Wiesen und Weiden und dann von hohen Gebirgsketten umgeben ist, welche sie zu einer Wiege des Bergsteigens gemacht haben. Im letzten Jahrhundert ein Ferienort, ist Balme heute vor allem ein Ziel für Bergsportler*innen und Erholungssuchende, die an den Wochenenden die Naturschönheiten und die Landschaft genießen und Outdoor-Aktivitäten in den Bergen ausüben. 2021 wurde Balme in den internationalen Kreis der Bergsteigerdörfer aufgenommen und 2022 wird die Mitgliedsgemeinde von "Allianz in den Alpen".
Francesco Pastorelli, Alessandro Pellegrini, Giovanni Castagneri und Kathrin Holstein bei der Begrüßung der Gemeinde Balme als neues Mitlgied von AidA
Im Mittelalter war Balme ein wichtiges Bergbauzentrum. Heute stützt sich die Wirtschaft der Gemeinde neben dem Tourismus auf die Landwirtschaft (Viehzucht und Käsereien), sowie auf die Abfüllung von Mineralwasser und auf eine kleine örtliche Brauerei.
Pian della Mussa ist eine ausgedehnte Hochebene auf 1800 Metern Meereshöhe. Das Gebiet ist von gemeinschaftlichem Interesse und eine begehrte touristische Destination. An Sonntagen im Sommer übersteigt der Besucherdruck die Belastungsgrenzen des empfindlichen Ökosystems. Die Gemeindeverwaltung arbeitet an der Verbesserung der Qualität des Gebiets: so wurden einige veraltete Gebäude abgerissen; SMAT, das Unternehmen, das im Auftrag der Stadt Turin Trinkwasser entnimmt, erteilte den Auftrag, das Gebiet mit einem Aquädukt und einem Abwassersystem auszustatten. Weiters beabsichtigt es die Park- und Abstellflächen abzugrenzen sowie den Zugang zur Hochebene für Autos im Sommer zu regulieren. Dieser zentrale Punkt wurde im Rahmen des speciAlps2-Programms, an dem Balme als Pilotregion teilnimmt, erarbeitet und Ende September 2022 mit Vertreter*innen der anderen Pilotregionen im Rahmen des dritten Austauschseminars, das Balme ausgerichtet hat, diskutiert.
Unterwegs in der speciAlps2 Pilotregion Balme beim 3. Austauschseminar im September ´22