Vision bis 2035: Aschau i. Chiemgau hat ein neues Tourismusleitbild
Aschau i.Chiemgau – Rund 50 Gäste – darunter viele Gemeinderätinnen und Gemeinderäte – kamen am 17. November 2025 in die Prientalhalle, um die Vorstellung des neuen Tourismusleitbilds für Aschau i.Chiemgau und das gesamte Priental zu verfolgen. Begrüßt wurden sie von Bürgermeister Simon Frank und Tourismuschef Herbert Reiter; durch den Abend führte Katharina Gasteiger, Geschäftsführerin des Gemeindenetzwerks Allianz in den Alpen.
Eingeleitet wurde der Abend von Bürgermeister Simon Frank mit der Frage, warum ein neues Leitbild notwendig sei. Das bisherige Dokument stammte aus 2015/2016 und wurde im Zuge des Leitbildprozesses umfassend überarbeitet. Die wohl wichtigste Neuerung: Das Leitbild wurde durch einen Gemeinderatsbeschluss nun auch in die Gemeindepolitik integriert, was den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor unterstreicht.
Im neuen Tourismusleitbild finden sich die Werte, für die Aschau i.Chiemgau steht, die wichtigsten Zielgruppen sind aufgeführt und beschrieben, die Themen, die Aschau i.Chiemgau prägen sowie die Ziele, die sich Aschau i.Chiemgau bis 2035 gesetzt hat. Außerdem gibt es umfangreiche Daten und Zahlen aus der Studie des dwif (Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr e. V.), die auch bei der Vorstellung des Tourismusleitbildes gezeigt wurden.
In einem Podiumsgespräch beleuchteten Vertreter aus Tourismus, Gewerbe, Forst, Wirtschaft und der Kampenwandseilbahn die Bedeutung des Tourismus für Aschau i.Chiemgau. Paul Kink (Café Pauli) verwies auf Natur, Ruhe und ein starkes gastronomisches Angebot als zentrale Stärken. Eric Zbil von der Kampenwandseilbahn betonte die hohe Wertschöpfung des Tourismus für den Ort. Andreas Fischer (Gewerbeverein) hob die Bedeutung der Branche für zahlreiche Betriebe hervor – weit über Hotellerie und Gastronomie hinaus. Moritz Sporer (dwif) lobte den politischen Willen, den Tourismus strategisch weiterzuentwickeln.
Bürgermeister Frank berichtete aus dem Leitbildprozess, dass sich viele Akteure künftig einen jährlichen Austausch – etwa in Form eines Tourismusforums – wünschen. Tourismuschef Herbert Reiter betonte die Bedeutung von Authentizität und die Notwendigkeit, dem Gast persönlich zu begegnen. Josef Rinner (Revierjagdmeister der Freiherrlich von Cramer-Klett`schen Forstbetriebe) und Joachim Kessler (Staatsforsten Ruhpolding) unterstrichen die Rolle der Kulturlandschaft und die Anforderungen an eine naturverträgliche Besucherlenkung in stark frequentierten Räumen.
Mit Blick auf die Zukunft sieht Aschau i.Chiemgau zentrale Aufgaben in Nachhaltigkeit, ÖPNV, Barrierefreiheit und der geplanten Erneuerung der Kampenwandseilbahn. Das Leitbild soll dabei Orientierung geben, ohne starr zu sein – und die Stärken des Prientals weiter festigen: echte Gastfreundschaft, Naturraum, Kultur und ein gemeinsames Zielbild für den Tourismus der kommenden Jahre.
Das Tourismusleitbild ist keine Imagebroschüre für Gäste, sondern ein Dokument für alle Aschauer Betriebe und Gewerbe, die im Tourismussektor arbeiten sowie für alle interessierten Bürger. Es wurde im Rahmen des EU-Projekts BeyondSnow entwickelt und teilweise über das Interreg Alpenraum-Programm gefördert.
Das Tourismusleitbild ist auf der Website der Gemeinde Aschau i. Chiemgau zu finden.