Zuwanderung und Saisonarbeit: Brianconnais/FR
Durch Nutzung der besonderen Attraktivität der Bergregion sollen vorhandene Angebote erhalten und entsprechende neue geschaffen werden.
Integration gelingt dann, wenn Kommunen die Bedürfnisse von einheimischer Bevölkerung sowie ZuwanderInnen gleichermaßen berücksichtigen. Alle EinwohnerInnen müssen sich in ihrem Lebensumfeld wohlfühlen, damit sie gerne bleiben. Im EU-Projekt PlurAlps unterstützt das Gemeindenetzwerk 10 Pilotgemeinden und -regionen auf diesem Weg. Dabei wird gemeinsam ein Instrument für mittel- und langfristige Sozialplanung in Kommunen entwickelt, das in den Pilotgemeinden getestet wird.
Der große Gemeindeverband Brianconnais sieht sich, mit seinen 13 Gemeinden, vor allem durch viel Zuwanderung und Saisonarbeit vor großen Herausforderungen: Neben Schwierigkeiten auf Grund verstärkter Fluchtmigration aus Krisengebieten in der letzten Zeit, sorgt eine große Zahl an Saisonarbeitern für spezielle Bedingungen in der Region. Viele der Neubürger sind Italiener, auf Grund der geographischen Lage nahe der Grenze. Sie arbeiten in kleinen Unternehmen oder als Ärzte in den Krankenhäusern und werden oft hier sesshaft. Daraus entstanden diverse Kooperationen mit dem Nachbarstaat.
Hohe Zuwanderungszahlen und viel Saisonarbeit (durch intensiven Wintertourismus) erfordern entsprechende Angebote und Maßnahmen um allen Bewohnern und ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden zu können. Durch die Teilnahme am Projekt PlurAlps als Pilotregion sollen Erfahrungsaustausch und gute Projektbeispiele aus anderen Regionen erreicht werden, die vor Ort in Brianconnais umgesetzt werden können. Besonders im Bereich Gesundheit ist die Versorgung mit Dienstleistungen, für die vergleichsweise jungen Bevölkerung, noch nicht ausreichend.
Brianconnais vereint mit einer Fläche von über 800 km2 drei der größten Gebiete Frankreichs. Durch Schienenverkehr ist eine – nicht ganz durchgehende - Vernetzung innerhalb des Gemeindeverbandes und mit den umliegenden Gemeinden geboten.
Die Gemeinde Briancon ist die höchstgelegene Stadt Europas und gehört seit 2010 zu den „gesunden Städten“, der WHO, einem Projekt zur Gesundheitsförderung in Kommunen. Im Rahmen dessen bemüht sich die Gemeinde um alternative Energien, eine Verbesserung der Trinkwasserversorgung, Förderung von Elektromobilität, freie Stadtbusse und Tiefgaragen.
Durch den Gemeindeverband sollen die einzelnen Kommunen in ihrer Entwicklung unterstützt und Zuständigkeiten und Verwaltung teilweise zusammengelegt werden. Zahlreiche soziale und kulturelle Maßnahmen werden gemeinschaftlich geplant, Dienstleistungsangebote können leichter erhalten werden.
Dieses Projekt ist kofinanziert vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) durch das Interreg Alpenraumprogramm: Projekt PlurAlps.
Außerdem werden 15% der Kosten vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) kofinanziert.