Die Digitalisierung lässt Distanzen und Topographie schrumpfen.
Dies ist eine Chance fürs Berggebiet aber Technologie alleine bringt noch keine Verbesserung der Lebensqualität mit sich. Erst wenn es gelingt Digitalisierung mit partizipativen Ansätzen Engagement und Verantwortung in einer Gemeinde auszulösen, haben wir dazugewonnen.
Die zwei Schweizer Aida Netzwerkgemeinden Ernen und Saas Fee haben unter der Leitung des Aida Projektbetreuers Peter Niederer im Rahmen des Interreg Alpenraumprojektes «SmartVillages» Projekte realisiert, die Digitalisierung mit Partizipation verbinden. Mittels sogenannten Gemeindegesprächen wurde geklärt, welche Zukunftsthemen die Leute beschäftigen. Die Teilnehmenden priorisierten Themen und am Schluss konnten sie sich in die Spurgruppenliste des jeweiligen Zukunftsthemas eintragen. Einen Monat später haben wir alle Spurgruppen zur Zukunftswerkstatt eingeladen. In der Zukunftswerkstatt wurde die Methodik des Pro Action Café angewendet, sie ist ideal, um von Ideen zur Umsetzung zu gelangen und zum Schluss des Prozesses hatten wir Aktionspläne für jedes Projekt.
Aus dem obengenannten partizipativen Prozess ging eine Vielzahl von Projekten hervor. In Saas Fee hat sich zum Beispiel eine Handvoll von jungen, engagierten Leuten zusammengetan, welche die Idee eines Coworking Space realisierte. Gleichzeitig mit diesem realen Treffpunkt wurde der digitale Dorfplatz «Crossiety» entwickelt. Eine Art Dorf-facebook, welche es erlaubt Gruppen zu Themen zu bilden, sich in diesen Gruppen zu strukturieren und zu organisieren. Die Gemeinde Ernen hat in einer ehemaligen Schule ebenfalls einen Dorftreffpunkt eingerichtet, wo man arbeiten, Sitzungen machen und in der Cafébar einen Espresso trinken kann. Die Benutzung dieser Räume ist gratis und sie sind über eine online Applikation zugänglich. Die Nachfrage ist auch nach einem Jahr Betriebszeit sehr gross.
Auf https://www.alpine-space.eu/project/smartvillages/ befindet sich ein Kompendium mit weiteren Beispielen der Digitalisierung in Berggemeinden.