Jahresrückblick 2025 - Allianz in den Alpen

Das Jahr 2025 war für das Gemeindenetzwerk Allianz in den Alpen von intensiver Projektarbeit, starken Partnerschaften und einer wachsenden Nachfrage nach kommunaler Unterstützung im Bereich Nachhaltigkeit geprägt. Zahlreiche Veranstaltungen, neue Werkzeuge und politische Impulse stärkten die Rolle des Netzwerks als zentrale Anlaufstelle für klimaresiliente und zukunftsorientierte Gemeinden im Alpenraum.

Neue Projekte und internationale Kooperationen

Zu Jahresbeginn starteten gleich zwei richtungsweisende Projekte im Interreg Alpine Space Programm: BrokeringSpaces und GOVQoL. Beide setzen auf bessere Governance, Beteiligung und Messbarkeit von Lebensqualität – Themen, die für Gemeinden im Wandel zunehmend in den Vordergrund rücken. Das Netzwerk übernimmt dabei die Rolle des Brückenbauers zwischen Praxis und europäischer Projektlandschaft.

Mit dem Erasmus+ Projekt „Clim·In“ wurde im Dezember ein weiteres großes Vorhaben gestartet. Ziel ist es, Kompetenzen zur Klimaanpassung in europäischen Gemeinden zu stärken und Bildungsformate für lokale Entscheidungsträger:innen zu entwickeln.

Auch im politischen Kontext war das Gemeindenetzwerk präsent: In enger Zusammenarbeit mit dem deutschen Umweltministerium beteiligte es sich an den Vorbereitungen für den deutschen Vorsitz der Alpenkonvention. Beim EUSALP Annual Forum in Innsbruck brachte das Netzwerk zudem seine Expertise zu regionaler Entwicklung und nachhaltiger Gemeindepolitik ein.

Klimaresilienz und naturbasierte Lösungen

Ein Schwerpunkt des Jahres lag auf der Frage, wie Gemeinden den Herausforderungen des Klimawandels begegnen können. Hierzu gehörten zahlreiche Aktivitäten:

·       Die Fachtagung in der Region am Kumma widmete sich Kooperation und Klimawandelanpassung – zwei Themen, die zunehmend miteinander verknüpft werden müssen.

·       Mit dem Start des Projekts „Naturbasierte Lösungen für klimaresiliente Gemeinden im Alpenraum“ für das Amt für Umwelt Liechtenstein wurde im Dezember ein neuer Arbeitsbereich eröffnet, der auf wissenschaftlich fundierte und gleichzeitig praxistaugliche Ansätze setzt.

·       In mehreren Webinaren, u. a. gemeinsam mit Alpenstadt des Jahres, standen Lebensqualität, Klimaanpassung und kommunale Werkzeuge im Fokus.

Diese Aktivitäten verdeutlichen die wachsende Bedeutung naturbasierter Maßnahmen, Kooperationen und innovativer Governance-Modelle für Gemeinden, die sich zukunftsfähig aufstellen wollen.

Tourismus im Wandel – Erkenntnisse, Leitbilder und Austausch

Der Themenbereich Tourismus spielte 2025 eine zentrale Rolle. Besonders im Fokus standen Regionen, die stark vom Rückgang der Schneesicherheit betroffen sind.

Im Rahmen des Interreg-Projekts BeyondSnow fanden verschiedene Veranstaltungen und Treffen statt. Die Ranger-Tour in der Nagelfluhkette machte die Herausforderungen sensibler Natur- und Tourismusräume unmittelbar sichtbar. Ebenso brachte das Projekttreffen in Julisch-Venetien (Carnia) wertvolle Einblicke in südliche Alpenregionen, die vor ähnlichen Umbrüchen stehen. Die Abschlusskonferenz in Turin markierte den Höhepunkt des Projektes und präsentierte Werkzeuge für die Transformation schneeabhängiger Destinationen.

Ein bedeutendes Ergebnis im kommunalen Kontext war die Vorstellung des Tourismusleitbilds Balderschwang, das Perspektiven für eine nachhaltige Ausrichtung des Tourismus im ländlichen Raum zeigt.

Das Webinar des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) zum Wintertourismus im Dezember rundete die thematische Arbeit ab und bot einen breit gefragten Austausch über Zukunftsstrategien.

Kooperation, Governance und Werkzeuge für Gemeinden

Starke kommunale Zusammenarbeit bleibt der Kern der Tätigkeit des Gemeindenetzwerks. 2025 wurden wichtige Grundlagen geschaffen, um Gemeinden in ihrer strategischen Arbeit besser zu unterstützen.

Ein Meilenstein war der Abschluss des umfangreichen proCURE-Handbuchs, das Methoden, Beispiele und praxisorientierte Empfehlungen für gelingende Umsetzung nachhaltiger öffentlicher Beschaffung bündelt. Ergänzend wurden im August alle proCURE-Tools fertiggestellt und online bereitgestellt – ein frei verfügbares Werkzeugset, das Kommunen bei ihrer nachhaltigen Beschaffung unterstützt.

Auch im Rahmen verschiedener Webinare, darunter die insgesamt vierteilige Reihe zu Lebensqualität mit Alpenstadt des Jahres, wurde Wissen vermittelt und die Bedeutung guter Governance betont.

Die Alpenkonferenz in Brdo zu Jahresbeginn sowie das Jubiläum 25 Jahre Interreg Alpine Space in Salzburg boten zusätzliche Plattformen für Austausch, Vernetzung und die Weiterentwicklung gemeinsamer Strategien.

Organisation und Netzwerkentwicklung

Das Jahr 2025 brachte nicht nur neue Projekte, sondern auch interne Weiterentwicklung. Mit der Verstärkung des Teams in der Geschäftsstelle wurde die Grundlage gelegt, um der wachsenden Projekt- und Beratungsnachfrage gerecht zu werden.

Gleichzeitig zeigte sich die Stärke des Netzwerks erneut in seiner aktiven Rolle auf alpinen, nationalen und europäischen Bühnen. Fachtagungen, Foren, Projektpartnerschaften und Webinare machten sichtbar, wie sehr Gemeinden von der gemeinsamen Arbeit profitieren – und wie wichtig die Allianz in den Alpen als Impulsgeberin bleibt.

Fazit

2025 war ein Jahr voller Bewegung: neue Projekte, frische Werkzeuge, verstärkte Kooperationen und eine Vielzahl an Veranstaltungen, die Gemeinden im Alpenraum miteinander verbanden. Die thematische Breite – von Klimaanpassung über Governance bis hin zur Transformation des Tourismus – spiegelt die komplexen Herausforderungen wider, mit denen Alpenkommunen konfrontiert sind.

Die Allianz in den Alpen hat auch 2025 gezeigt, wie wirkungsvoll ein aktives Gemeindenetzwerk sein kann, wenn es Wissen bündelt, Austausch ermöglicht und praktische Unterstützung anbietet. Damit ist der Weg in ein kooperatives, klimawandelresilientes und lebenswertes Alpenraum-Zukunftsmodell ein Stück weiter geebnet.

Wir blicken voller Zuversicht auf das kommende Jahr, freuen uns auf die Fortführung unserer Projekte und Partnerschaften, auf neue Themen und Impulse – und ganz besonders auf viele persönliche Begegnungen und den direkten Austausch mit unseren Mitgliedsgemeinden und Partnern im Alpenraum.